Kinderlobby Iserlohn

Bei der Jahreshauptversammlung der Kinderlobby gab es einen Wechsel im Vorstand.

Iserlohn. Am Ende flossen sogar Tränen, was bei dem Abgang eines langjährigen und prägenden Vorsitzenden vielleicht auch gar nicht so überraschend ist. Dass es sich aber um Tränen vor lauter Lachen handelte, ist schon außergewöhnlich und zeigt, dass hier ein außergewöhnlicher Abschied gefeiert wurde. Nach elf Jahren an der Spitze der Iserlohner Kinderlobby hat Peter Bochynek, der den Verein 2002 auch mitbegründet hat, am Donnerstagabend den Vorsitz abgegeben. Die Nachfolge tritt Karl-Heinz Gagelmann an.

Bochynek wurde von den zahlreich erschienenen Mitgliedern im „Café täglich“ mit Lob, Dank und Geschenken überschüttet, er wurde zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit ernannt, und bei den vielen Anekdoten über seine Eigenheiten, die die übrigen Vorstandsmitglieder zum Besten gaben, konnte er einfach nicht mehr, er musste Tränen lachen.

Bei diesen Geschichten und dem Dank, der ihm entgegen gebracht wurde, wurde eins überdeutlich: Hier tritt nicht nur ein besonders engagierter Kämpfer für die Belange der Kinder ab, sondern auch ein ganz besonderer Mensch. Einer, der seine Korrespondenz bis zum Schluss mit der Schreibmaschine erledigt hat, der zu jedem Gedanken ein passendes Gedicht zitieren kann und der die Vereinssitzungen mit einem feinen und subtilen Humor geleitet hat, wie man ihn heute nur noch selten antrifft – ein echtes Iserlohner Original, ein bisschen aus einer anderen Zeit und so im Grund nicht zu ersetzen.

Unmöglich, in diese Fußstapfen zu treten 

Dem ist sich Karl-Heinz Gagelmann bewusst, der am Donnerstag einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. „Es ist unmöglich, in diese Fußstapfen zu treten“, erklärte der 67-jährige ehemalige Leiter der Realschule Am Hemberg. Womit er wohl beides meinte, die besondere Art Bochyneks als auch seinen unermüdlichen Einsatz für die Kinderlobby. „So viel Zeit kann ich nicht investieren“, erklärte Gagelmann, der ehrenamtlich auch die Hausaufgabenbetreuung im Sozialzentrum „Lichtblick“ an der Obersten Stadtkirche betreut. Daher setzt er auf ein großes Team und Mitarbeit möglichst aller Vereinsmitglieder. Natürlich sollen die großen Projekte der Kinderlobby weiterlaufen wie bisher. Ab dem kommenden Jahr möchte er aber auch neue Akzente setzen, weswegen er im großen Kreis zu einer Zukunftswerkstatt einladen will, um neue Ideen für die Vereinsarbeit zu entwickeln. Das Thema Inklusion, das wurde bereits deutlich, wird dabei eine große Rolle spielen.

Als erste Neuerung, um die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen, wurde am Donnerstag der Vorstand um vier Beisitzerposten erweitert. Neben Gagelmann als Vorsitzendem und den Gründungsmitgliedern Jürgen Schwerter (2. Vorsitzender) und Dr. Ricarda Kamp (Schriftführerin), der Kassiererin Sabine Nölle sowie der Kinder- und Jugendbeauftragten Petra Lamberts und dem Jugendamtsleiter Kai Maibaum, gehören nun Ute Berkenhoff, Georg Chris­tophery, Erika Groh, Petra Meier und Anneliese Krolzik-Schmidt als Beisitzer zum Vorstand.

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